Der goldene Oktober hat uns fest im Griff, die Blätter verfärben sich in den schönsten Rot- und Orangetönen, und die Natur lockt mich nach draußen. Was gibt es Schöneres, als sich auf eine kleine Abenteuerreise zu begeben? Genau das habe ich mir gedacht, als ich mich am 30. Oktober 2021 aufmachte, die idyllische Wanderung zur Dorfstelle Liebau anzutreten. Ein Ausflug, der mir nicht nur frische Luft und Bewegung, sondern auch eine Portion Geschichte und atemberaubende Ausblicke bescherte.
Inhaltsverzeichnis
Streckeninfo
- Rundwanderung
- Länge: 5 km
- Gehzeit ohne Pause: 1 Std. 13 Minuten bei durchschnittlich 4,1 km/h
- Höhenmeter: 30 HM
- Tiefster Punkt: 360 m
- Höchster Punkt: 390 m
- Bergauf: 80 m
- Bergab: 80 m
Los geht´s
Startpunkt meiner kleinen Entdeckungsreise war der alte Bahnhof in Fürth am Berg. Die Vorfreude kribbelte in der Luft, während ich den Parkplatz am Bahnhof erreichte.
Meine Route führte mich zunächst entlang des Kaulsrother Wegs. Das sanfte Knirschen der Blätter unter meinen Schuhen begleitete mich, während ich mich langsam auf den Weg in den Wald machte. Die Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg durch das Blätterdach. Ein perfekter Tag für eine Wanderung, das stand außer Frage!
Dies ist eine Gedenkstätte für den ehemaligen Ort Liebau, von dem leider nichts mehr übrig ist. Lediglich der Gedenkstein erinnert an das Schicksal der Menschen an dem Grenzort zwischen Thüringen und Bayern.
Liebau wurde 1975 auf Befehl der SED-Regierung vollständig abgerissen. Die damals dort lebenden Menschen sind geflohen und wer die Flucht nicht rechtzeitig schaffte, wurde vertrieben.
Die Überreste des alten Dorfes erzählten von einer Zeit, in der hier das Leben pulsierte. Es war fast, als könnte man die Stimmen der Menschen von einst noch hören. Wir nahmen uns Zeit, um die Atmosphäre aufzusaugen, uns vorzustellen, wie es hier wohl damals gewesen sein mochte.
Doch meine Reise war noch nicht zu Ende. Der Kolonnenweg rief mich und brachte mich zurück zu meinem Ausgangspunkt.
Mein Fazit
Die 5 Kilometer hatte ich fast im Flug zurückgelegt, die 1 Stunde und 13 Minuten vergingen wie im Nu. Doch die Eindrücke und die Erinnerungen würden mich noch lange begleiten.
Die Wanderung zur Dorfstelle Liebau war mehr als nur ein Spaziergang durch den Wald. Sie war eine Zeitreise in die Vergangenheit, eine Gelegenheit, Geschichte hautnah zu erleben. Sie war ein Ausflug in die Natur, der mich mit jedem Schritt mit neuer Energie und Ruhe beschenkte. Und sie war vor allem ein Abenteuer, das ich erleben durfte – mit Atemlosigkeit und dem Wissen, dass solche Augenblicke das Leben bunter machen.
Also, liebe Blogleser, wenn der nächste goldene Herbsttag an der Tür klopft, schnappt euch euren Lieblingsmenschen, zieht eure Wanderschuhe an und begebt euch auf eine Reise zur Dorfstelle Liebau. Denn manchmal sind es die kleinen Abenteuer, die die schönsten Erinnerungen schaffen.
In diesem Sinne: Wandern, entdecken, genießen – und vor allem erleben!
Anfahrt
Zieladresse für das Navi ist der Kaulsrother Weg, 96465 Neustadt bei Coburg. Dort findet Ihr den Parkplatz am Bahnhof Fürth am Berg.
Verpflegung
Auf der Strecke gibt es keine Einkehrmöglichkeiten. Eine Brotzeit sowie Getränke müssen selbst mitgebracht werden.
Schwierigkeit
Die Tour ist beinahe eben und daher für ungeübte Wanderer sowie auch Kinder gut zu schaffen.
Wegbeschaffenheit
Die Rundwanderung besteht überwiegend aus geschotterten Wegen. Das letzte Stück von der Gedenkstelle Liebau zurück zum Ausgangspunkt ist eine geteerte Straße.
Spielmöglichkeiten
Spielmöglichkeiten gibt es während der Wanderung keine.
Sonstiges
Ein luftbereifter Kinderwagen kann auf die Tour mitgenommen werden.
Die Wanderung kann ganzjährig durchgeführt werden.
Schatten ist wenig vorhanden. In den Sommermonaten bitte auf ausreichend Sonnenschutz achten.
Tour zum Nachwandern
https://www.komoot.de/tour/543534648?ref=wtd
Dorfstelle Liebau ist ein sehenswertes Wanderziel!
Die Geschichte des Dorfes Liebau geht unter die Haut.
Hallo Ulli, ja, da hast du absolut recht. Hoffen wir, dass sich solche Szenen nie mehr wieder wiederholen.